Das 1x1 der Terrassenbeläge

Die Auswahl an Materialien, Farben und unterschiedlichen Oberflächenstrukturen ist manchmal überwältigend und kann die Entscheidungsfindung erschweren. Deshalb finden Sie hier einen Guide, der Sie über die wichtigsten Eckdaten zu Materialkunde, Eignung für Einsatzbereiche, Haltbarkeit und Pflegegrad informiert. So können Sie leichter entscheiden, welcher Deckbelag tatsächlich Ihren Vorstellungen entspricht, damit Ihre Traumterrasse auch möglichst lange genau das bleibt. Worüber Sie sich keine Gedanken machen müssen? Über eine Unterkonstruktion, die den gewählten Deckbelag in seiner Lebenszeit optimal stützt und Ihre Vorstellungen fachgerecht realisieren lässt. Denn die ist einsetzbar, ganz gleich wofür Sie sich letztendlich entscheiden.

WPC

Wenn es darum geht sowohl eine holzähnliche Optik bei gleichzeitig minimalem Pflegeaufwand und einer Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren zu vereinen, ist WPC (Wood-Plastic-Composite zu dt. Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff) ganz vorn im Rennen. Zur Herstellung von WPC werden recyceltes Holz, Kunststoffe – meist Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) – , sowie umweltfreundliche Zusatzstoffe, die u.a. die Farbgebung bestimmen, verwendet. Am häufigsten wird die Profilextrusion zur Herstellung eingesetzt. Verschiedene Materialzusammensetzungen, Stärken sowie Profile der Holz-Polymer-Verbindung führen zu unterschiedlichen Eigenschaften, die sich auf Stabilität, Oberflächenstruktur, Farbechtheit, Empfindlichkeit gegenüber Schmutz und Wasser auswirken. Genau diese Merkmale sollten deshalb für die eigene Terrasse und den gewünschten Einsatzzweck genau geprüft und abgewogen werden. Zusätzlich ist wichtig vorab zu prüfen, ob die ausgewählten WPC-Dielen auch für den vorgesehenen Bereich zugelassen sind (z.B. privat und gewerblich) und welche Abstände bei der Unterlegung durch den Dielenhersteller angegeben werden.

Je nach Zusammensetzung und Herstellungsverfahren ist zudem mit einer mehr oder weniger großen Farbveränderung nach Verlegung zu rechnen, was natürlich auch mit der Exposition von Sonne zusammenhängt. Ist die Terrasse überdacht, ist hier von geringerer Ausbleichung auszugehen, als bei einer Poolumrandung im Freien. Wer also nicht ganz auf die klassische Holz-Optik verzichten möchte, allerdings ein robusteres Material sucht, ist im Bereich des WPCs gut aufgehoben und profitiert von einem besonders barfußfreundlichen und splitterfreien Terrassenboden. Zudem können farblich extravagantere Akzente gesetzt werden, so sind von rot, über zahlreiche Brauntöne bis hin zu nahezu weiss oder anthrazit kaum Grenzen gesetzt.

Der Klassiker

Holz ist und bleibt der Klassiker im Bereich der Deckbeläge, versprüht eine Holzterrasse doch schon direkt rustikale Wärme und integriert natürliche Materialien in die Gartengestaltung. Doch gibt es einige Aspekte zu beachten, wenn es um die Wahl der Holzart geht. So können unbehandelte Lärche, Kiefer oder Esche in Bezug auf die Haltbarkeit kaum mit der Dauerhaftigkeitsklasse von Tropenhölzern wie Bankirai, Garapa oder Ipé mithalten. Eine nachhaltigere Alternative, die dabei eine beachtliche Haltbarkeit an den Tag legt, ist die thermisch-veredelte Version heimischer Hölzer, wie z.B. unsere Thermo-Kiefer– oder Thermo-Esche-Dielen. Durch das Verfahren bekommen diese eine hohe Haltbarkeit verliehen und profitieren zudem von einem sehr geringen Quell- und Schwindverhalten. So müssen unter der Prämisse der Nachhaltigkeit keine Kompromisse eingegangen werden. Je nach gewünschter Optik fallen bei allen Holzarten regelmäßige Pflegearbeiten an, wie Reinigen, Schleifen und Lasieren oder Ölen. Besonders modern und wartungsarm zeigt sich dabei die vergraute Version des Holzbelags, bei der das Holz über die Zeit eine silbergraue Patina bildet.

Kebony®

Neben der Möglichkeit der thermischen Behandlung von Echt-Holz, entwickelte Kebony® ein Verfahren mittels Bio-Alkohol, das die nachhaltigen FSC-zertifizierten Weichhölzer modifiziert. Durch diesen speziellen Modifizierungsprozess werden die Eigenschaften verbessert, indem die Zellstruktur permanent verändert und verstärkt wird. Das Resultat: Echt-Holz mit Premium-Eigenschaften. Dadurch sind Kebony®-Dielen äußerst vielseitig einsetzbar und eröffnen verschiedene Nutzungsmöglichkeiten im Außenbereich – für Terrassen, Wege, Stege und mehr. Zudem sind diese besonders langlebig und pflegearm. Neben normaler Reinigung bedarf es keiner zusätzlichen Behandlung. Diese Vorteile finden vor allem bei öffentlichen Einsatzbereichen Anklang. Unser Dream-Team: Kebony Clear® mit unserem schnellsten Verlegesystem QLICK!

Keramische Platten

Besonders innovative und schier unendliche Möglichkeiten des Designs bringen keramische Platten der Gestaltung von Terrassenflächen. Mit nur 20 mm Stärke, extrem robust gegenüber Frost, Salz (-Wasser) und Schmutz sämtlicher Art, erfreuen sich keramische Platten nicht ohne Grund steigender Beliebtheit. Bei dem Brennverfahren um die 1.200 bis 1.300 Grad werden Scherben durch Rollöfen gebrannt und anschließend digital bedruckt und/oder geprägt. Dabei werden je Design unseres Sortiments bis zu 40 unterschiedliche Druckbilder gefertigt, für eine besonders individuelle Optik. Die Designs reichen von verschiedenen Steinoptiken mit dezenter oder stärkerer Oberflächenstruktur, über holzähnliche Prägung bis hin zu ausgefallenen Modellen, die an Metall erinnern. Die Formate der Platten, wie 60×60, 45×90, 80×80 oder 40×120, sind komplementierend zum jeweiligen Design gewählt. Das ermöglicht den universellen Einsatz keramischer Platten samt aller Vorteile für rustikale, mediterrane, schlichte, moderne oder auch akzentuierte Looks.

Keramische Platten werden in Serien-Chargen produziert, weshalb es je Produktionslinie zu leichten Abweichungen ins Helle oder Dunkle kommt, wie wir es beispielsweise von Tapeten kennen. Daher ist es von Vorteil etwas Puffer bei der Planung zu berücksichtigen, damit die gesamte Terrasse in jedem Fall auch ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Ebenfalls wichtig zu beachten sind die branchenüblichen Unterschiede zwischen Nennmaß (z.B. 60×60 cm) und Herstellmaß (z.B. 59,5×59,5 cm). Das geltende Herstellmaß, nach dem auch die Unterkonstruktion geplant werden muss, können Sie unserer aktuellen Preisliste entnehmen oder gerne auch telefonisch erfragen.