Private vs. gewerbliche nutzung von Terrassen

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Unterschiedliche Anforderungen und Regelungen

Terrassen erfreuen sich großer Beliebtheit – ob im privaten Garten oder als Außenbereich von Cafés und Restaurants. Doch je nach Nutzung unterscheiden sich die baulichen Anforderungen erheblich. Im folgenden Beitrag beleuchten wir, warum es unterschiedliche Nutzungsanforderungen gibt, was Terrassen jeweils aushalten müssen, und welche Regelungen für gewerbliche Projekte gelten, die bei privater Nutzung nicht relevant sind.

Was zählt als privat und ab wann ist es gewerblich?

Eine Terrasse gilt als privat, wenn sie ausschließlich von einer Familie oder einem Haushalt genutzt wird, ohne dass wirtschaftliche oder öffentliche Interessen damit verbunden sind. Sobald eine Terrasse jedoch für geschäftliche Zwecke genutzt wird – sei es als Erweiterung eines Restaurants, für Firmenevents oder als öffentlich zugänglicher Bereich eines Hotels – spricht man von einer gewerblichen Nutzung.

Die Abgrenzung ist wichtig, da bei gewerblicher Nutzung strengere baurechtliche und sicherheitstechnische Vorschriften gelten. Hierzu zählen etwa die Vorgaben zur Fluchtweggestaltung, zur Brandschutzabsicherung und zur Barrierefreiheit, die in der Regel für private Terrassen nicht relevant sind.

 

Warum gibt es unterschiedliche Nutzungsanforderungen?

Der wesentliche Unterschied zwischen privaten und gewerblichen Terrassen liegt in der Intensität und Art der Nutzung. Während eine private Terrasse hauptsächlich zur Erholung und für Familienaktivitäten genutzt wird, müssen gewerblich genutzte Terrassen, etwa in Gastronomiebetrieben oder Hotels, eine viel höhere Belastung aushalten. Sie sind stärker frequentiert, müssen teils schwere Möbel tragen und bieten oftmals Platz für größere Gruppen. Die Sicherheits- und Belastungsanforderungen an gewerbliche Terrassen sind daher deutlich strenger, um die Sicherheit der Nutzer jederzeit gewährleisten zu können.

Was müssen Terrassen jeweils aushalten?

Bei der Planung von Terrassen sind die Belastungen, die auf die Konstruktion einwirken, ein zentraler Faktor. Bei privaten Terrassen liegt die durchschnittliche Verkehrslast bei etwa 2,0 kN/m², was bedeutet, dass sie für normale Aktivitäten wie das Aufstellen von Möbeln und gelegentliche Treffen mit Freunden ausgelegt sind. Schwere Gegenstände wie große Blumenkübel oder Outdoor-Küchen sollten jedoch nur in Abstimmung mit der Tragfähigkeit der Terrasse platziert werden. Hier kann die Unterkonstruktion punktuell durch dichtere Abstände der UK-Schienen an entsprechender Stelle verstärkt werden.

Gewerblich genutzte Terrassen müssen hingegen erheblich höhere Lasten aushalten. Die Verkehrslast kann hier je nach Nutzung bis zu 5,0 kN/m² betragen. Zusätzlich müssen sie so konzipiert sein, dass sie auch bei maximaler Auslastung – etwa durch dicht besetzte Tische oder schwere Gasheizstrahler – stabil und sicher bleiben. Dies erfordert nicht nur eine eventuell stärkere Unterkonstruktion, wie zum Beispiel die BIG- oder MEGA-Isostep-Schiene, sondern auch die Verwendung eines robusten Deckbelags und eine sorgfältige Planung der Lastverteilung.

Die benötigte Traglast (2, 4 oder 5 kN/m²) kann also sowohl durch die gewählte Stärke und damit der Statik der Unterkonstruktionschiene angepasst werden, als auch durch die Abstände der Auflagepunkte (i.d.R. Terrassenlager). Hier finden Sie eine übersichtliche Matrix, die Ihnen über die Abstandswerte der Auflagepunkte unser Aluminium-Unterkonstruktionen aufschluss gibt.

Abstände der Auflagepunkte und Unterkonstruktion

Die Abstände zwischen den Auflagepunkten der Unterkonstruktion unterscheiden sich ebenfalls je nach Nutzung. Für private Terrassen reichen meist Abstände von 40 bis 50 cm aus, während bei gewerblichen Terrassen je nach Material und erwarteter Belastung engere Abstände von etwa 30 bis 45 cm eingehalten werden sollten. Die Abstände sind zudem abhängig von den Herstellerangaben des Dielenbelags. Alle unsere Dielenbeläge sind für sowohl private, als auch gewerbliche/öffentliche Projekte geeignet. Nähere Angaben zu Freigabe und Abstandsregelungen für modifizierte Echthölzer und WPC-Terrassendielen, finden Sie hier.

Welche Richtlinien gelten für gewerbliche Projekte, die für private nicht gelten?

Gewerbliche und öffentliche Terrassen unterliegen umfangreichen gesetzlichen Regelungen, die in den jeweiligen Landesbauordnungen sowie in speziellen Normen wie der DIN 1055 (Lastannahmen) und der DIN 18065 (Treppen und Geländer) festgelegt sind. Zu den wichtigsten Vorgaben zählen:

  • Brandschutz: Gewerbliche Terrassen müssen oft aus schwer entflammbaren oder nicht brennbaren Materialien bestehen und entsprechende Fluchtwege bereitstellen.
  • Barrierefreiheit: Die Terrassenfläche muss so gestaltet sein, dass sie auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sicher zugänglich ist. Dazu zählen z.B. eine stufenfreie Gestaltung und rutschfeste Beläge.
  • Fluchtwege und Geländer: Je nach Nutzung müssen Fluchtwege mit einer Breite von mindestens 1,20 Metern vorhanden sein. Geländer müssen eine Höhe von mindestens 1,10 Metern haben und dürfen keine Zwischenräume aufweisen, die kleiner als 12 cm sind, um Absturzrisiken zu minimieren.
  • Verkehrslast: Die maximale Belastung für gewerblich genutzte Terrassen liegt in der Regel deutlich über der für private Terrassen. Dies muss bei der Auswahl der Unterkonstruktion und des Belags berücksichtigt werden.

Fazit

Die unterschiedlichen Anforderungen an private und gewerbliche Terrassen sind eng mit der Art und Häufigkeit ihrer Nutzung verbunden. Während private Terrassen vor allem auf Komfort und Ästhetik ausgelegt sind, stehen bei gewerblichen Projekten die Sicherheit und Robustheit im Vordergrund. Die Einhaltung der jeweiligen Bauvorschriften und Normen ist entscheidend, um Risiken zu minimieren und eine lange Lebensdauer der Terrasse zu gewährleisten. Wer eine gewerbliche Terrasse plant, sollte frühzeitig Experten hinzuziehen, um alle Anforderungen zu berücksichtigen und mögliche Probleme bereits in der Planungsphase zu vermeiden.

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