Regelkonformer Terrassenbau: Dachterrasse
Als Spezialist für Terrassenzubehör gehört es nicht nur zu unserer Aufgabe Sie mit passenden Produkten und Montageanleitungen zu unterstützen, sondern auch mit dem nötigen Hintergrundwissen rund um den Terrassenbau zu versorgen. Unsere neue Reihe ist genau den Themen gewidmet, die sich konkret auf Regelungen und Normen des Terrassenbaus beziehen, damit Sie durch Ihre gesamten Projekte von professionellem Wissen zu fachgerechter Umsetzung profitieren können.
Sie sind Fachhändler, Verarbeiter oder Architekt, haben wenig Zeit und möchten dennoch umfassend zu den Themen „Fachwissen Terrassenbau“ und/oder „Planung“ informiert werden? Dann melden Sie sich unverbindlich für unsere kostenlosen Webinare im September an. Hier geht es zu den Terminen.
Windlastzonen und Schutz vor Windsog
Die Windsoglast ist ein kritischer Faktor bei der Planung und Konstruktion von Dachterrassen. Besonders in höher gelegenen Bereichen und bei freistehenden Bauten kann dies zu erheblichen Problemen führen, wenn die Windsoglast nicht ausreichend berücksichtigt wird. Eine unzureichend gesicherte Dachterrasse kann bei starken Winden abheben, was nicht nur Sachschäden, sondern auch ernsthafte Sicherheitsrisiken zur Folge haben kann.
Um die Gefahr des Abhebens zu verhindern, haben wir den Windlastträger entwickelt. Dieses innovative Systemteil wird durch einfaches Einrasten unter der Systemschiene der Terrasse befestigt und dient als Aufnahme für zusätzliche Gewichte. Durch das Einlegen von Betonplatten oder anderen schweren Materialien in unterschiedlichen Höhen und Gewichten auf die Windlastträger kann der vorgegebene Wert zur Sicherung der Terrasse erreicht werden. Diese Methode ermöglicht eine flexible Anpassung an die spezifischen Windlastanforderungen des jeweiligen Standorts. Die Vorgaben zur Höhe des Mindestgewichts hängt von der vor Ort geltenden Windlastklassifikation und der Gebäudehöhe ab. Deutschlandweit werden Windlastzonen von 1-4 eingeteilt.
Bereits in der Planungsphase sollte die Windsoglast als wesentlicher Aspekt berücksichtigt werden. Architekten und Bauingenieure müssen die örtlichen Windverhältnisse analysieren und die Terrassenkonstruktion entsprechend dimensionieren. Die Verwendung von Windlastträgern sollte fest in das Baukonzept integriert werden. Eine fachgerechte Montage und die regelmäßige Überprüfung der Sicherungsmaßnahmen sind unerlässlich, um die langfristige Stabilität der Terrasse zu gewährleisten.
Druckbelastung bei Gefälledämmung
Bei der Planung und Konstruktion von Dachterrassen ist die Berücksichtigung der Punktbelastung auf Gefälledämmungen von zentraler Bedeutung. Gefälledämmungen werden eingesetzt, um das notwendige Gefälle für den Wasserabfluss zu schaffen und somit Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Doch diese Dämmungen sind nicht immer darauf ausgelegt, hohe Punktbelastungen zu tragen, die beispielsweise durch einen Pool, schwere Terrassenmöbel, Pflanzkübel oder technische Aufbauten entstehen können.
Die Belastung durch diese schweren Gegenstände kann zu Druckstellen und Verformungen in der Gefälledämmung führen. Dies beeinträchtigt nicht nur die ästhetische Erscheinung der Terrasse, sondern auch ihre Funktionalität und Langlebigkeit. Im schlimmsten Fall kann eine ungleichmäßige Belastung zu Schäden an der Abdichtung und damit zu Wassereintritt und Feuchtigkeitsschäden führen.
Um diesen Risiken vorzubeugen, ist es entscheidend, bereits in der Planungsphase die erwarteten Punktbelastungen zu berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu zählt der Einsatz von Dämmmaterialien mit hoher Druckfestigkeit, die in der Lage sind, hohe Punktlasten ohne Verformung zu tragen. Zusätzlich kann durch die Verringerung der Abstände zwischen den tragenden Alu-Schienen und der Terrassenlager an den entsprechenden Stellen eine bessere Verteilung der Druckbelastung gewähren.
Schutz vor Weichmacherwanderung bei Dachabdichtungen
Weichmacherwanderung ist ein häufiges Problem bei Balkon- oder Dachabdichtungen. Weichmacher werden verwendet, um Materialien von Dachabdichtungen wie z.B. PVC anschmiegsam, flexibel und widerstandsfähig zu halten. Im Laufe der Zeit können diese Weichmacher jedoch aus dem PVC entweichen und in angrenzende Materialien wandern. Dies kann zu einer Versprödung und damit zur Beschädigung der Dachabdichtung führen.
Um die problematische Weichmacherwanderung zu verhindern, ist der Einsatz geeigneter Schutzschichten unerlässlich, weshalb wir unser bewährtes Isopad für Terrassenlager auch mit einer solchen Beschichtung anbieten. Die spezielle Schutzfolie dient als Barriere und minimiert das Risiko, dass Weichmacher aus dem PVC entweichen und in angrenzende Materialien wandern. Darüber hinaus kann die Wahl von PVC-Materialien mit stabileren Weichmachern das Risiko weiter reduzieren. Die richtige Kombination von Materialien und der fachgerechte Einbau sind entscheidend, um die Langlebigkeit und Funktionsfähigkeit der Dachabdichtung zu gewährleisten.
Fenster- und Türanschlüsse
Auch die Drainage von Terrassen ist durch DIN Normen geregelt, um Wasseransammlungen und daraus resultierende Schäden an Balkonen und Dachterrassen zu verhindern. Besonders an den kritischen Stellen wie Tür- und Fensteranschlüssen muss sichergestellt werden, dass Wasser zuverlässig abgeleitet wird. Ohne eine angemessene Drainage können Feuchtigkeitsschäden, Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz auftreten.
Die Planung der Drainage muss den geltenden baurechtlichen Vorgaben und Normen entsprechen: In Deutschland sind hierfür unter anderem die DIN 18531 (Abdichtung von Dächern sowie Balkonen und Terrassen) und die DIN 18055 (Fenster und Türen) relevant. Diese Normen legen fest, wie die Entwässerungssysteme zu gestalten sind, um eine einwandfreie Funktion und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.
Drainagesysteme bei Balkonen und Dachterrassen sollten so gestaltet sein, dass Wasser effektiv von der Oberfläche abgeleitet wird. Hierzu können Entwässerungsrinnen und/oder eine Verlegung mit beispielsweise 2 % Gefälle eingesetzt werden. Besonders an Tür- und Fensteranschlüssen ist es wichtig, Schwellenprofile und Abdichtungen so zu gestalten, dass kein Wasser in das Gebäude eindringen kann.
Analog zu diesen Regelwerken sind unsere Drainage Profile in zwei verschiedenen Designs und zwei Breiten für die unterschiedlichen Anforderungen konzipiert worden. Die Version in 100 mm Breite ist ausreichend für Randbereiche von Terrassen, die an Hauswände oder Geländer grenzen und bieten damit eine etwas filigranere und materialsparende Alternative der Drainage. Für den Übergang der Terrasse zu Tür- oder Fensterlaibungen sind Drainage-Profile in der 150er Breite regelkonform einzusetzen.
Je nach persönlicher Präferenz können Sie wählen zwischen unserer Standardvariante Drainage- und Belüftungsprofil oder dem Drainage- und Belüftungsprofil Pro.
Fachwissen Terrassenbau
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